Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Breuer ist am 10.01.2018 im Alter von 90 Jahren von uns gegangen.
Helmut Breuer war Professor für Pädagogische Psychologie und Direktor der Sektion Erziehungs- wissenschaften an der Ernst-Moritz-Arndt- Universität (E-M-A) Greifswald.
Sein gesamtes Forscherleben widmete Breuer dem humanistischen Anliegen, Kinder vor dem unerwar- teten Scheitern im Anfangsunterricht der Schule – mit all den möglichen negativen Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung – zu bewahren. Sein Lebensmotto war: „Nicht warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist“, sondern schon rechtzeitig im frühen Kindesalter durch eine vorbeugende prophylaktische und ganzheitliche pädagogische Förderung Kinder zu unterstützen. Prof. Helmut Breuer hat gemeinsam mit seiner wissenschaftli- chen Weggefährtin Frau Dr. Maria Weuffen für Kinder mit Schwierigkeiten in der Entwicklung, besonders hinsichtlich des Lesen- und Schreibenlernens, sehr Entscheidendes bewirken können.
Die Idee prophylaktisch Lernschwierigkeiten zu behandeln ist aus praktischen Forschungserfahrungen in der E-M-A Universität hervorgegangen. Schon 1964 gründete Breuer in seinem Fachbereich an der Universität eine Erziehungsberatungsstelle. Dies war damals eine Rarität, weil es nur fünf Erzie- hungsberatungsstellen in der DDR gab. Es ist deswegen erkennbar, dass es sich um eine ganz besondere Einrichtung handelte. Für Breuer war es an dieser Stelle entscheidend, dass Forschung, Lehre und Praxis, wie Beratungstätigkeit, pädagogisches Handeln und Therapie, miteinander verflochten waren.
Vorwort
Mathematik ist ein wichtiges und grundlegendes Fach. Um in der Schule mitzukommen, muss jedes Kind rechnen können. Für eine berufliche Laufbahn ist dies nicht weniger wichtig, denn die Beherrschung der Grundrechenarten gehört zum unverzichtbaren Wissen eines Menschen. Hier hilft auch der Taschenrechner nicht immer weiter. Wer nicht rechnen kann, weiß eventuell nicht, welches Rechensymbol eingegeben werden muss.
Anders als in Deutsch, wo manch einer seine Rechtschreibschwäche z.B. durch mündliche Beteiligung am Unterricht kompensieren kann, ,ist dies beim Rechnen nicht möglich. So argumentiert auch sinngemäß das Ministerium für Schule und Weiterbildung. Ein Kind kann rechnen oder kann es eben nicht und falsche Zahlen bleiben falsch.
Mathematik ist ein mit System aufgebautes Fach. Wer im Anfang oder partiell nicht mitkommt hat es meistens sehr schwer mit Lücken die Aufgabe zu bearbeiten.
Der Leitfaden entstand aus dem Bedürfnis, Übersichtlichkeit in komplizierte Zusammenhänge zu bringen und die Beratung zum Thema Dyskalkulie zu ergänzen.
Mit der Schrift soll zusammenfassend die Thematik
- Definition der Dyskalkulie,
- die schulrechtliche Situation,
- die Diagnostiken bis hin zu den Therapiemöglichkeiten
- deren Finanzierung
dargestellt werden.
Insgesamt möchten wir vor allem das sachliche Gespräch zwischen Lehrern und Eltern fördern.
Den Leitfaden stellen wir zunächst zur Diskussion auf die Homepage.
Gern freuen wir uns auf Rückmeldungen und Anregungen.
Danach wollen wir den Leitfaden drucken lassen.
Was ist Dyskalkulie?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt Dyskalkulie in der ICD- 10 als "umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten" auf.
Sie wird wie folgt definiert: